Gartenvorstellung 5 - Teil 2: Die Beetanlangen an der Südseite des Wohnhauses...

Nachdem wir die Beetanlage an der südlichen Seite des Wohnhauses im letzten Beitrag allgemein beschrieben haben (siehe hier: Beetanlage), wollen wir die Bepflanzung der einzelnen Beete vorstellen.

Das erste Beet war uns besonders wichtig. Da es direkt an der Terrasse liegt, stellten wir besondere Anforderungen an die Pflanzen. Sie sollten Schmetterlinge anlockten, intensiv duften, besonders schön anzusehen sein und/oder essbar sein (von der Wohnküche kommen wir direkt auf die Terrasse, sodass wir Kräuter vom ersten Beet holen wollten). Die Gestaltung sollte also fast alle Sinne ansprechen. Die dominierende Farbe der Blüten sollte in diesem Beet weiß sein; nur wenige lila- und rosablühende Pflanzen sollten hier wachsen. 

Im westlichen Teil des ersten Beetes bauten wir das Weinspalier, das wir mit den dort wachsenden Pflanzen - insbesondere Lilien, Lavendel, Iris und Nachtkerzen - schon hier vorgestellt haben: Weinspalier

Mit Ausnahme des Lavendels und der Gaura finden sich die Pflanzen, die rund um das Weinspalier wachsen, nur in diesem Bereich. Im restlichen Beet haben wir andere Pflanzen angesetzt. Wir entschieden uns für folgende Pflanzen:

Bäume und Sträucher

Im ersten Beet mussten wir darauf achten, dass die Sträucher nicht zu hoch werden bzw gut schnittverträglich sind, damit sie uns später nicht die Aussicht ins Tal versperren würden.  Die ausgewählten Bäume und Sträucher mussten zumindest so gesetzt werden, dass sie von der Terrasse nicht die Aussicht nahmen. Wir entschieden uns für einen weißblühenden Schmetterlingsflieder. Er zieht im Sommer viele Schmetterlinge an, die wir von der Terrasse aus beobachten können. Neben dem Schmetterlingsflieder wächst eine Magnolie. Sie stammt noch von der Vorbesitzerin. Die Magnolie schenkte uns nach dem Einzug die ersten Blüten in unserem Garten. Wir haben uns so über diesen Willkommensgruß gefreut, dass die Magnolie einen Platz im ersten Beet bekommen sollte. Die Magnolie blühte bei unserem Einzug im zarten Pastellgelb; die Farbe hat sie mittlerweile verloren. Ihre Blüten erscheinen nunmehr strahlendend weiß.

In der Mitte des Beetes haben wir drei Zwerg-Kirschlorbeersträucher angesetzt, um dem Beet auch im Winter Struktur zu geben. Wir schneiden sie dreimal im Jahr, damit sie eine Kugelform erhalten bzw diese Form beibehalten. 

Zwischen dem Schmetterlingsflieder und dem ersten Kirschlorbeer wächst der Zierapfelbaum der Sorte "Evereste". Eigentlich haben wir ihn in den unteren Gartenbereich gepflanzt. Da er von Wühlmäusen angefressen wurde, haben wir ihn ins erste Beet zur Erholung gepflanzt. Er hat sich hier Schnee erholt und wird hier bleiben; zu sehr mögen wir seine weißen Blüten im Frühling und seine Früchte im Herbst. 

Am östliche Ende des Beets haben wir einen Schlafbaum und einen weißblühenden Flieder - wir haben uns für die Sorte Mme Lemoine entschieden - gepflanzt. Den Schlafbaum haben wir schon hier vorgestellt: Schlafbaum

Rosen

Unser Garten sollte kein Rosengarten werden; damals fanden wir Rosen noch spießig. Im ersten Beet pflanzten wir trotzdem großflächig die Rose "Venice" als Bodendecker. Sie sollte ebenfalls Schmetterlinge und andere Insekten anlocken. Mit ihr begann unsere Liebe zu Rosen. Seither werden es von Jahr zu Jahr mehr. Die Rose Venice ist ungefüllt und zieht unglaublich viele Bienen an. Ihre Blüten sind strahlend weiß, ihr Laub ist dunkelgrün.


Diese Rose bildet die dominierende Pflanze in diesem Beet. Wir haben sie großflächig angesetzt, um eine Verbindung vom Osten bis zum Westen des Beetes herzustellen. Wenn sie blüht, hat man den Eindruck, frischer Schnee sei gefallen.

Im östlichen Teil des Beetes wächst die Strauchrose "Mme Hardy" - eine gefüllte Sorte mit schneeweißen Blüten und einem grünem Auge. Beeindruckend ist ihr starker Duft, der an Zitronen erinnert. 

Zwei weitere Rosensorten wachsen noch in diesem Beet. Beide haben wir als Beetabschluss verwendet. An der Ostseite haben wir die Sorte "Bienenweide" gepflanzt, ihre Blüten sind sehr klein, aber zahlreich. An der Westseite - zwischen Schmetterlingsflieder und Magnolie - wächst die Sorte Sea Foam, sie hat kleine gefüllte Blüten. Wir mögen sie sehr gern; sie blüht unermüdlich. 

Zwiebel- und Knollenpflanzen

Im ersten Beet haben wir viele Tulpen unserer Lieblingssorte "White Triumphator" gepflanzt. Ihre Zwiebeln setzen wir jeden Herbst im östlichen Teil des Beetes sehr dicht, damit im Frühling ein Tulpenblütenmeer entsteht. 

Im Rest des Beetes haben wir andere weißblühende Tulpensorten angesetzt. Wir pflanzen sie in kleinere Gruppen, damit das Beet nicht zu überladen wird. Neben den Tulpen blühen hier im Frühling weiße Narzissen, Krokusse und Traubenhyazinthen als Zwiebel- und Knollenpflanzen.  

Im ganzen Beet haben wir Zierlauch gepflanzt. Hier gefallen uns die lilafarbenen Sorten besser als die weißblühenden Sorten, sodass wir überwiegend lilafarbene gepflanzt haben. 



Bodendecker

Dicht an der Mauer haben wir weißen Polsterphlox der Sorte "Maischnee" gepflanzt. Die Sorte "White Admiral" fühlte sich für uns zu hart an und wirkte im Beet etwas sperrig, sodass wir ihn durch die sehr weiche Sorte ersetzt haben. Auch wenn wir bei der Planung nicht darauf geachtet haben, fiel uns später auf, dass sich Pflanzen auch gut anfühlen sollten. Das Beet spricht nun auch den Tastsinn an... 

Als Bodendecker dient bei uns auch die weiße Grasnelke "Alba". Wir haben sie im gesamten ersten Beet verteilt und in kleine Gruppen gepflanzt. 

Als weitere Bodendecker dienen der (gelbgrünlich blühende) Mauerpfeffer und Erdbeerpflanzen; hier haben wir eine Sorte gewählt, die weiße Beeren trägt.

Stauden

Wir haben im ersten Beet nur wenige Staudenarten gepflanzt, diese aber entweder großflächig angesetzt oder in kleineren Gruppen verteilt im Beet gepflanzt. Da das Beet sehr lang ist, entsteht durch die Wiederholungen Harmonie. Im ersten Beet haben wir - mit wenigen Ausnahmen - nur weißblühende Stauden gepflanzt.

Zu den wichtigsten und prägensten Stauden im ersten Beet zählen:

1) die Gaura, die wir sehr lieben. Sie findet sich im gesamten ersten Beet. Besonders schön finden wir sie als Randbepflanzung an der Mauer. Sie bringt eine Leichtigkeit ins Beet und blüht bis zum ersten Frost. Ihr haben wir hier schon einen Beitrag gewidmet: Gaura

2) der Stauden-Phlox David; auch ihm haben wir schon hier einen Beitrag gewidmet: Phlox Wir haben die Sorte nur im Westen gepflanzt, nun ist er auch im östlichen Teil des Beetes aufgetaucht. Seine Blüten scheinen in der Dunkelheit regelrecht zu leuchten.

3) weißer Sonnenhut; ihn haben wir in die Mitte des Beetes gepflanzt, wo er sich stark ausbreitet; 

4) die Blauraute "Blue Spire", hier haben wir viele Stück über das ganze Beet verteilt; sie ist eine der wenigen Pflanzen in diesem Beet, deren Blütenfarbe nicht weiß ist.

5) der Fingerhut; die ursprünglich weiße Sorte hat sich selbst ausgesät. Nunmehr finden sich im ersten Beet sowohl weiße als auch rosafarbene Pflanzen.

6) Lupinie; sie befindet sich im östlichen Teil des Beetes und lockt viele Bienen und Hummeln an. 

6) die Vexiernelke "Alba" und die Prachtscharte "Floristan Weiß", die sich im gesamten Beet befinden.

7) Frühlings- und Herbstanemonen; im Hintergrund sieht man den Zierapfelbaum "Evereste".

8) Wermut (er hat wunderschönes silbernes Laub, seine gelben Blüten schneiden wir ab), Rosmarin und die (fast) weiße Taglilien "Gentle Shepherd". 

Das erste Beet gehört zu unseren Lieblingsbeeten, aber nur im Zusammenwirken mit den anderen erhält es seine Wirkung. Die anderen Beete werden wir im nächsten Beitrag darstellen. Wir versprechen, dass der nächste Beitrag nicht ganz so lang wird...

Habt einen schönen Tag! 

 

Kommentare

  1. Liebe Sigrun,
    da hat es ja alles, was das Herz begehrt. Mein Favorit ist der Schlafbaum, den habe ich auch schon vorgestellt und er wächst im Garten des Nachbarn meines Sohnes. Der Duft der Quatsten ist so gut, das nimmt mir manchmal fast den Atem und auch sonst ist es bei dir ja schön. Mir graut vor der vielen Arbeit und deshalb würde es bei mir auch nichts werden.
    Ich schau mich lieber bei anderen Gartenbesitzern um und freue mich an den Blumen.
    Lupinen waren die Lieblinge meiner Großmutter und sie sammelte den Samen und streute ihn aus. Meine Mutter konnte Lupinen nicht leiden und riss sie allesamt wieder heraus.
    Du kannst dir das vielleicht vorstellen, was da los war. Heute mag ich auch die Lupinen und ich könnte jetzt nicht sagen, dass ich eine Blume bzw. Pflanze nicht mag.

    Ich mag sie alle, auch das was man Unkraut nennt, ich kenne allerdings kein Ukraut.
    Letztes Jahr habe ich eine ganz komische Pflanze am Wegrand gefunden, da hatte ich gerade Blogpause und hab sie nicht fotografiert. Mal sehen, vielleicht finde ich sie dieses Jahr wieder, den Namen weiß ich.

    Schaun mer mal.

    Lieben Gruß Eva

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    1. Liebe Eva, vielen Dank für Deine Zeilen. Die Geschichte mit den Lupinien ist wunderbar und brachte mich zum Schmunzeln. Es gibt schon Pflanzen, die mir nicht gefallen zB blaue Hortensien. Unkraut lassen wir zB auch wachsen. So bleibt die Schafgabe in den Beeten ebenso wie das Johanniskraut. LG. PS: Hier bloggt Tom, eine Sigrun gibt es hier nicht.

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    2. Ah, endlich mal ein Name ;-) Wie aus 'Male' im Profil nun pötzlich eine Sigrun wurde, hatte mich auch schon gewundert ...

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  2. Hast du was geändert, man muß nichts mehr eintragen und nichts mehr anklicken.
    Sooo schön.
    :-)))
    LG Eva

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    1. Nein, ich habe nichts geändert, zumindest nicht absichtlich ☺

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  3. Bei dem Wermut musste ich herzhaft lachen. das habe ich früher mit dem Currykraut auch so gehandhabt, als es plötzlich gelb blühte ;-)
    Wann wurde das Beet angelegt? Ich tippe auf 'instantmäßige' Bepflanzung - nicht lange warten sondern schon im Anfang recht dicht gesetzt, so dass die Bilder vielleicht im dritten oder vierten Jahr entstanden sind?
    Jedenfalls scheinen die Standortbedingungen wirklich ideal zu sein und das Klima wohl auch gnädig. Denn Blaurauten sind mir im Winter eingegangen. Und selbst die weißen Sommerflieder waren mir irgendwann verfroren. Auch die Gaura überlebt bei uns nur selten den Winter :-(
    Ach ja Lupinen, Fingerhut und so viel mehr. Aber die halten sich bei uns leider wegen der Schleimer nur noch als Seidenblumen …
    Und nachdem ich mal schnell gestöbert habe, ist mir auch klar, warum ich 'bienenweide' nicht kenne - zu der Zeit hatte ich mir schon längst ein Rosen-Kaufverbot auferlegt, denn wir hatten mal über 100 überwiegend weiße Rosen. Nur auch da können wir leider nicht allen Ansprüchen gerecht werden. Nur die Harten bleiben im Garten …
    Aber Eure Bilder sind eine Augenweide, und hoffentlich bleibt Euch die Anlage in dieser Form lange erhalten!
    LG Silke

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    1. Liebe Silke, bei der Gaura haben wir folgenden Tipp bekommen: Im Herbst zurückschneiden, dann bildet die Überwinterungsblätter und kommt leichter über den Winter. Hier haben wir in der Regel strenge Winter, sie kommt aber zuverlässig wieder und sät sich auch kräftig aus. Wir haben in Spätherbst 2016 begonnen, zu bepflanzen... LG

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    2. Ah - also fast so instantmäßig, wie es manche Niederländerinnen betreiben ;-)

      Danke für den Tipp! Dann werde ich es vielleicht doch nochmals mit ihr versuchen, wenn das Rosenhochbett bepflanzt ist. Da müsste sie sich als Randstaude gut machen. Ich habe sie bis jetzt immer so lange blühen lassen, bis der Winter sie erwischte. Und das war bei uns manchmal erst im November/Dezember. Dann macht es wohl mehr Sinn sie zu schneiden und ihr notfalls etwas Winterschutz zu geben. Das müsste an den dicken Totholzstämmen ganz gut funktionieren …
      LG Silke

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    3. Ups, eben habe ich im ersten Teil endlich entdeckt, dass da ja der Hinweis mit Herbst 2016 steht … ;-( Da war ich wohl einfach zu überwältigt, um die Info aufzunehmen ...

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  4. Toll! Gefällt mir sehr gut. Ich wünschte mein Garten wäre größer, dann könnte ich auch so aus dem vollen schöpfen. Wobei - dann würde der Monschder wahrscheinlich auswandern..... Die weiße Grasnelke als Bodendecker ist eine sehr hübsche Idee!
    Liebe Grüße,
    Krümel

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