Karamellstrauch, Lebkuchenbaum und Gemüsebaum

Nomen est omen – aber nicht immer. In unserem Garten wächst ein Karamellstrauch. Seine Beeren sollen an den Geschmack von Karamellbonbons und Schokolade erinnern… Da wir sowohl  gerne Beeren als auch Schokolade essen, pflanzten wir einen Strauch in den Garten. Gespannt warteten wir auf die ersten Beeren. Der erste Geschmacktest ergab: Man kann, muss sie aber nicht essen… Und sie schmecken weder nach Karamell noch nach Schokolade. Der Geschmack ähnelt eher schwarzen Johannesbeeren. Jetzt im Sommer zeigt der Karamellstrauch seine Blütentrauben. Der Strauch bildet zahlreiche weiße, zarte Blüten, die aus dunkelroten Blütenhüllen erscheinen.

Er bildet bis zum Spätherbst Blütentrauben, deren Zartheit uns immer an den Frühling erinnert. Da er ständig neue Blüten bildet, sieht man am Strauch bald Blüten und Beeren. Die Beeren färben sich von Rot zu Schwarz. Im Winter färben sich seine Zweige dunkelrot. Daher ist er auch im Winter ein schöner Blickfang. Im Frühling schneidet man den Strauch – ähnlich wie bei Rispenhortensien – bodennah zurück. Bald treibt er wieder aus. Die Zweige sind – wie Bambus – innen hohl und eignen sich für den Bau von Insektenhotels. Der Beere wegen würden wir den Strauch nicht wieder ansetzen, seine Blüten erfreuen uns aber jedes Jahr.

Leider trägt der Lebkuchenbaum kein nach Lebkuchen schmeckendes Obst. Er verdankt seinen Namen dem Laub, das nach dem Abfallen nach Lebkuchen duftet soll. Was gibt es Schöneres als ein Herbstspaziergang, wenn das Laub nach Keksen duftet und an die nahende Weihnachtszeit erinnert? Aus diesem Grund haben wir einen Baum in den Garten gesetzt.

Den Duft von Lebkuchen haben wir aber bisher noch nie wahrgenommen. Weder die frisch ausgetriebene Blätter noch das abgefallene Laub duftet  – und schon gar nicht nach Lebkuchen. Wir mögen den Baum trotzdem sehr. Seine Erscheinung – der säulenförmige Wuchs und die Blätter – wirken elegant und unaufgeregt. Wir würden ihn daher jederzeit wieder in den Garten setzen.

Besonders schön ist, dass die neu austreibenden Blätter eine rote Färbung besitzen. Eine Augenweide ist der Baum vor allem im Herbst, wenn sich seine Blätter gelb, rot und lila färben. Für uns ist sein Herbstkleid eines der schönsten in unserem Garten.

Neben dem Karamellstrauch und dem Lebkuchenbaum wächst in unserem Garten ein Gemüsebaum. Seine Blätter sollen nach Gemüsesuppe schmecken… und tatsächlich, die Blätter schmecken nach klare Gemüsebrühe. Wir pflücken die Blätter frisch vom Baum und essen sie roh oder verwenden sie zum Würzen von Speisen. Am besten schmecken die frisch ausgetriebenen Blätter im Frühling, aber auch im Sommer und Herbst kann man sie gut verwenden. Der Baum wächst unglaublich schnell. Man hat den Eindruck, für jedes Blatt, das man pflückt, wachsen zehn neue nach… Die Blätter sollen aufgrund des hohen Eiweißgehalts auch sehr gesund sein. 

Mittlerweile haben wir gelernt, dass Namen nicht immer halten, was sie versprechen. Wir suchen uns Stauden, Sträucher und  Bäume nach ihrer Wuchsform und ihrer Blütenfarbe aus. So ist man keinesfalls enttäuscht, wenn man entdeckt, dass der Name wohl nur dem Klang oder dem Marketing gedient hat…

Habt einen schönen Tag!

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