Vom Giersch zur Blüte in zwei Jahren

Im Schattenbeet hatte sich vor zwei Jahren der Giersch breitgemacht. Nicht ein bisschen – so richtig.  Er kam leise, blieb hartnäckig und hatte sich irgendwann zwischen den Hostas und allem, was sich nicht aktiv gewehrt hat, eingenistet. 

Also habe ich die Ärmel hochgekrempelt und angefangen zu graben. Den Giersch samt Wurzel entfernt, Hosta für Hosta ausgegraben, vom Giersch befreit, geteilt, neu gesetzt. Ein Stück Arbeit. Aber auch eine Gelegenheit, das Beet einmal wirklich in die Hand zu nehmen.

Archivbild vom letzten Jahr

Und wenn man schon dabei ist, kann man auch ein wenig verändern. Mehr Farbe. Mehr Leichtigkeit. Mehr Blüte. Zwischen die Hostas sind Astilben gezogen – zartes Rosa, warmes Rot, fein geschlitzt, aufrecht und gleichzeitig ganz weich im Ausdruck. Sie bringen das Licht zurück in die Ecke, die lange nur grün war. Und ein bisschen Bewegung zwischen den großen Blättern.

Und jetzt, wo der Mai gekommen ist, schieben sich Maiglöckchen zwischen das neue Bild. Einzelne Blüten, strahlend weiß, zwischen dem frischen Hosta-Grün und den ersten Astilbenblättern. Sie waren immer da, aber jetzt haben sie wieder Luft. Und vielleicht ist genau das der schönste Effekt dieser Arbeit: Nicht das Neue – sondern dass das, was schon da war, wieder sichtbar geworden ist.

Was das Schattenbeet jetzt braucht:

 –  ein wachsames Auge auf den Giersch (ich kontrolliere regelmäßig, entferne junge Blätter, ziehe vorsichtig Wurzeln mit der Hand aus der Erde – nicht alles auf einmal, aber beständig; ein Kampf. Aber ich bleibe dran) 
– Ein bisschen Geduld
– Und einen Gärtner, der nicht gleich wieder alles anders will

Einer meiner Schätze im Schattenbeet: Die weiße Hosta White Feather

Ich mag diesen Teil des Gartens sehr. Er schreit nicht nach Aufmerksamkeit. Aber wenn man sich die Zeit nimmt, entdeckt man Schichten, Geschichten – und leises Wachstum.

Herzliche Grüße

Tom 

Kommentare

  1. Astmilben gehen immer, genau wie Maiglöckchen und Hosta.
    Außer den Maiglöckchen habe ich beides auch im Schatten-Vorgarten-Beet.
    Maiglöckchen müsste ich dann noch pflanzen.
    Schön sieht es bei Dir aus.
    Genieße Neues und Altes, liebe Grüße
    Nicole

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  2. ach das sieht wunderschön aus
    ich habe ja auch ein Schattenbeet
    durch rigoroses Zurückschneiden des Kirschlorbeers i
    st es jetzt nicht mehr ganz so dunkel dort
    ich hab auch Hostas hingesetzt (möchte noch große haben )
    und auch Astilben
    die jetzt Blüten treiben
    Storchschnabel wächst da auch..
    ich habe zum Glück keinen Giersch
    dafür muss ich Kirschlorbeer zupfen ;)
    LG
    Rosi

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  3. Wie schön! Rosa und Weiß zu all den üppigen grünen Blättern sieht einfach gut aus. Die Astilben finde ich ganz besonders fein, die sehen so plüschig aus. Na, und die Maiglöckchen natürlich - Maiglöckchen gehen immer!
    LG
    Centi

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  4. Wie wunderbar du immer alles beschreiben und ausführen kannst, lieber Tom...dafür auch nochmal danke für deine ausführlichen und zugewandten Kommentare zu meinen Posts. Dein Beet hat durch deine Fleißarbeit nur gewonnen und längst Verschollenes wieder zu Tage gefördert. Hab viel Freude an der Neugestaltung, die so stimmig von dir bepflanzt wurde. Hach, und Maiglöckchen in der Vase sind doch auch tolle Freitagsblümchen. ;-))
    Einen lieben Gruß von Marita

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  5. Oh ja, der Giersch ist sehr hartnäckig und ein echte Plage. Aber super, lieber Tom, wie du ihm an den Kragen gehst und so diesen Schattengarten in Szene bringst. Ein wunderschöner Beitrag mit tollen Fotos und wieder melodischen Worten.
    Liebe Grüße
    Ingrid

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  6. Lieber Tom,
    manch einer würde jetzt sagen: "Giersch kann man wunderbar aufessen." Davon halte ich wenig, da hättest du vermutlich eine reine Gierschdiät machen müssen und wer möchte das schon? Die rosa Astilbe ist zauberhaft, ich mag sie gern in solchen Bereichen und habe sie auch unter anderem mit Funkien kombiniert. Wie schön sich deine große Hosta zur 'White Feather' herunterbeugt. "Schaut doch mal, die hübsche Kleine", möchte sie wohl sagen.
    Ich wünsche dir ein schönes Gartenwochenende, liebe Grüße
    Susanna

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  7. Hallo Tom,
    was für ein schönes Beet... jetzt ohne Giersch.
    Dein Schattenbeet werde ich als Vorlage nehmen, um unser neues Schattenbeet anzulegen. Ich wusste bisher nicht so recht, was ich dort pflanzen sollte.
    Liebe Grüße vom Niederrhein und ein schönes Wochenende
    Tina

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  8. Hallo Tom!
    Also, ich finde, wenn der Giersch mehr blühen würde, könnte man ihn eher tolerieren. Aber mir Blüten ist er bei mir immer sehr geizig. Daher jäte ich auch, was von nebenan rüber kommt. Kommt Giersch nicht eigentlich sowieso immer vom Nachbarn? 🤣
    Viele Grüße
    Elke

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  9. So hat selbst der lästige Girsch was für sich. Du hast ein ganz besonderes Beet angelegt. Hosts mag ich auch sehr, mit den Farbtupfern dazwischen, perfekt.
    Dann immer weiter beim Girsch dranbleiben und aufessen 😂
    Mit lieben Grüßen
    Nina

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  10. Manchmal schadet es nichts, wenn man sich ein Beet ein wenig intensiver vornimmt. Aber Giersch ist natürlich schon heftig. Bei mir ist es das Hexenkraut, das die Beete durchzieht. Die Wurzeln reichen tief in den Boden, was diese Arbeit äußerst schwierig macht.
    Einen guten Wochenstart wünscht Dir
    Margit

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