Manche Menschen machen sich erst einen Plan und dann den Garten...
Ich habe es zunächst andersherum gemacht.
Als ich mit meinem Garten begonnen habe, war da vor allem eines: die Lust, endlich loszulegen. Ich hatte eine ungefähre Vorstellung im Kopf, eine Fläche vor mir – und das dringende Bedürfnis, die Ärmel hochzukrempeln. Also begann ich. Spaten raus, Stauden rein, Beete hier, Wege dort.
Dann kam der Winter. Eine Zwangspause.
Die Erde war gefroren, draußen ging nichts mehr – und plötzlich war Zeit da. Zeit zum Lesen, zum Stöbern, zum Nachdenken. Ich habe Gartenbücher verschlungen, Blogs gelesen, mir Pflanzpläne angesehen und festgestellt: Es gibt tatsächlich Menschen, die machen sich VORHER Gedanken.
Also zeichnete ich. Skizzierte. Schob Beete auf Papier von links nach rechts. Und merkte, wie viel Klarheit so ein Plan bringen kann – nicht nur auf dem Papier, sondern auch im Kopf.
Heute weiß ich: Ein Plan spart Zeit. Und Kraft. Und manchmal auch Nerven. Natürlich gibt es immer noch spontane Eingebungen – ein Beet, das plötzlich doch ganz anders wird als gedacht. Ein Strauch, der umziehen muss, weil der Schatten sich anders legt als im Frühling vermutet. Aber die grobe Richtung stimmt. Und das macht einen großen Unterschied.
Was ich gelernt habe: Ein Garten braucht Raum – und eine Idee. Ohne Vorstellung wird’s schnell wahllos. Und aus "ein paar Pflanzen rund ums Haus" wird schnell eine Art grüne Einöde mit Rasen, Steinen und Kirschlorbeer. Klar, das ist pflegeleicht – aber ist es auch lebendig?
Ich glaube nicht, dass es den einen richtigen Weg gibt. Manche brauchen zuerst Struktur, andere brauchen zuerst Erde unter den Fingernägeln. Aber rückblickend bin ich froh, dass mir der Winter damals diese Pause geschenkt hat.
Denn Gärtnern mit Plan heißt nicht, die Natur zu kontrollieren. Es heißt nur, ihr Raum zu geben – mit einer Idee im Kopf und offenen Augen für das, was sich entwickelt.
Und manchmal heißt es eben auch: Plan machen, dann verwerfen, neu zeichnen – und am Ende überrascht sein, wie gut es doch gepasst hat.
Was mir beim Planen geholfen hat:
Eine grobe Skizze auf Papier.
Nichts Kompliziertes – einfach eine Übersicht mit Wegen, Beeten, Sitzplätzen, Wasser, Schatten, Sonne. Das hilft, den Garten als Ganzes zu sehen.
Gartenbücher und Blogs.
Besonders inspirierend fand ich Gärten, die in Etappen gewachsen sind. Pläne, die mit der Zeit reifen dürfen, finde ich sympathisch – und realistisch.
Gedanken zu Jahreszeiten und Blickachsen.
Was sieht man vom Sitzplatz aus? Wie wirkt der Garten im Winter? Wann blüht was? Diese Fragen kommen oft erst mit etwas Abstand – und sind Gold wert.
Pflanzenlisten – nicht zu streng.
Ich habe notiert, was ich möchte, aber bewusst Raum für Spontanes gelassen. Manche Pflanzen findet man eben erst beim Durchstreifen einer Gärtnerei.
Den Mut, umzudenken.
Ein Plan ist kein Vertrag. Wenn etwas nicht passt – ändern. Umpflanzen gehört dazu. Und manchmal ist genau das der Moment, in dem der Garten wirklich deiner wird.







Wunderbare Impressionen zeigst du aus deinem Garten, lieber Tom und ich erinnere mich noch genau an das Schwimmteichprojekt, welches du hier vorgestellt hast. Bei solch einem großen Areal wie deinem ist es sinnvoll einen Plan zu erstellen - ich hingegen bin eher die spontane Gärtnerin, was auf meiner Grundstücksgröße eher möglich ist. Wie erklärte mir eine Gärtnerin mit offenem Garten vor 22 Jahren, als ich anfing mich für Gartengestaltung zu interessieren...."Garten ist Versuch und Irrtum, denn was in Nachbarsgarten an Pflanzen gedeiht muss in deinem nicht unbedingt funktionieren". Natürlich muss man Ansprüche an Standort, Lichtverhältnis und auch Höhe und Ausbreitungsdrang einzelner Pflanzen kennen und da sind die offenen Gärten, Gartenreisen und auch der Austausch mit Gleichgesinnten ein Gewinn...so wie hier bei uns die bundesweite Gesellschaft der Staudenfreunde (GdS). Auch habe ich von Beginn an eine Exceltabelle mit all meinen Pflanzen und dem Standort im Garten geführt, doch mit den Jahren wurde sie schon immer mehr vernachlässigt, daher bin ich im Frühling manchmal überrascht, was ich an grünem Austrieb so entdecke und mich dann an den Herbst erinnert.
AntwortenLöschenNun wünsche ich dir einen angenehmen Gartensonntag...hier muss ich noch einige Plätzchen für meine mitgebrachten Pflanzen von der gestrigen Staudenbörse finden. ;-))
Lieber Tom,
AntwortenLöschenwundervoll, wenn man die Vorher- und Nachherbilder sieht, wie Dein Garten gewachsen ist. Ganz verliebt bin ich in Deine Terrassenfliesen und die Bruchsteinmauer, sie sind so ganz meins. Leider ist unser Häuschen nur gemietet und da kann ich nicht so, wie ich gerne möchte.
Deine weißen Pfingstrosen sind der Hammer. Ich habe noch nie so eine Pracht in einem privaten Garten gesehen. Immerhin habe ich seit 25 Jahren auch eine in zartrosa, die treu und brav jedes Jahr wiederkommt.
Liebe Sonntagsgrüße sendet Dir
Burgi
Wenn ich mir Deinen Garten so ansehe, dann brauchte es da in jedem Fall einen Plan. Ein Garten am Hang ist schon eine Herausforderung und es war ja auch eine große Baustelle. Ich muss die Bilder meinem "Kleinen" zeigen. Der ist angehender GALA-Bauer, der demnächst seine Abschlussprüfung macht. Ich weiß von ihm, was es bedeutet, so einen Garten am Hang anzulegen.
AntwortenLöschenMir jedenfalls gefällt die Anlage sehr gut! Die Bruchsteinmauern sehen einfach toll aus! Auf den Bildern noch ohne Pflanzen sieht man sehr schön die Grundstruktur.
Ich muss gestehen, dass ich meistens ohne Plan vorgehe. Mein räumliches Vorstellungsvermögen ist nicht das Beste! Haha...
Meinen "alten" Garten habe ich von meinem Schwiegervater übernommen und hatte da natürlich auch schon gewisse Vorgaben. Ich habe vieles ausprobiert, was nicht funktioniert hat. Ich finde es aber gar nicht so schlimm, wenn etwas nicht funktioniert, dann hat man die Möglichkeit, wieder etwas anderes auszuprobieren. Ein Garten ist sowieso nie fertig und verändert sich immer wieder.
Viele Grüße und einen schönen Abend wünscht Dir
Margit
Kein Wunder, dass Du nach dem ersten Loslegen (so verständlich!) in der Winterpause angefangen hast zu Überlegen. Es wäre mir genau so ergangen. Hanglage, großes Areal, Boden... Und ich unterschätze heute noch den Schattenwurf :)
AntwortenLöschenLeider habe ich einen sehr kleinen Gaerten. Als bei mir die Hochstamm Beeren ausgefallen sind #(leider werden die nicht so alt ) musste ich neue ganz wo anders hin setzen. Dann hab ich mir in den Kopf gesetzt, eine Quitte in den Garten zu setzen,... neuer kommender Schaettenwurf. So verändert sich andauernd etwa2s und sei es nur, dass die Schwertlilien eine Auffrischung (Teilung) wollen oder man eine neue Staude bekommen hat
Ganz wichtig noch zu sagen: ich bewundere, was Du aus den Möglichkeiten gemacht hast!
Mit lieben Grüßen
Nina
Ja, das ist wunderbar, wenn die eigenen Gartenpläne umgesetzt werden und Gestalt annehmen...ich habe auch lange Zeit gegärtnert: zunächst in einem Bauerngarten mit Gemüseanbau...später in einem Wohngarten mit Stauden und Gräsern. Inzwischen habe ich die Gartenarbeit meinem Mann übergeben, der beim Einstieg in den Ruhestand ein Betätigungsfeld suchte. Er hat den Garten pflegeleicht umgestaltet und das gefällt mir inzwischen auch gut, weil ich nun die entstandenen Freiräume nutze und unterwegs bin...alles hat seine Zeit! Dir weiterhin viel Freude an deinem Garten in der Steiermark!
AntwortenLöschenliebe Grüße Augusta
Lieber Tom,
AntwortenLöschenfür Euren großen Garten braucht man wirklich einen Plan, hier lohnt sich das gar nicht, denn wir haben nur einen Minigarten.
Euer Garten sieht zu jeder Jahreszeit toll aus.
Und ein wenig beneide ich Euch um Euren Platz für viele wunderbare Pflanzen.
Hab einen schönen Abend, lieben Gruß
Nicole
ich bin immer wieder begeistert von den Bildern aus eurem Garten
AntwortenLöschenerst einmal die Größe
und dann auch die Gestaltung
alles ist so harmonisch und inzwischen ja auch gut eingewachsen
ich habe ja nur einen kleinen Garten
der noch von meinen Eltern stammt
und bin aber immer noch dabei ihn zu gestalten
wenn auch in sehr kleinem Maß
und leider auch ohne Plan ;)
ich bringe Pflanzen mit und muss dann sehen wo ich sie unterbringe
daher ist mein Gärtchen auch kunterbunt ..
wenn ich sehe was ich schon für Arbeit habe mag ich mir gar nicht vorstellen wie das bei euch aussieht
liebe Grüße
Rosi
Als erstes möchte ich mich für Deine so lieben Kommentare bedanken, bei Dir merkt man sofort, wie aufmerksam Du die Beiträge liest und Dir anschaust.
AntwortenLöschenWir "kennen" uns ja jetzt schon sehr viele Jahre, und ich habe mich immer riesig gefreut, wenn Du von Deinem Garten berichtet hast. Und das Du zur Zeit so aktiv bist, freut mich ganz besonders, denn von Deinen Bildern und Berichten bin ich immer wieder fasziniert.
Auch der Rückblick in diesem Post gefällt mir sehr und bei Eurem riesigen Grundstück braucht man einfach einen Plan.
Viele liebe Frühlingsgrüße
aus dem Taunus
von Anke
Hallo Tom,
AntwortenLöschenDein Traumgarten mit Weitblick zeigt Deine Leidenschaft zum gestalten! Ideen, die mit der Natur und den Gegebenheiten im Einklang sind und das Areal perfekt in Szene setzen. Du zeigst mit Deiner Gartengestaltung mit welcher Begeisterung und Facettenreichtum, ein Lebensraum entstehen kann. Lustwandeln ist hier angesagt, ein Kleinod das seines gleichen sucht.
LG...Stephanie
Beautiful blog
AntwortenLöschenPlease read my post
AntwortenLöschenJa, in den Garten hineingewachsen bin ich auch, in meine jeweiligen Gärten, wobei der letzte jetzt schon weit mehr als 10 Jahre unser Eigen ist, länger als jemals zuvor.
AntwortenLöschenPläne machen liegt mir nicht, was Gärten betrifft, denn erfahrungsgemäß kommt oft alles anders, als vorher geplant. So hat sich in unserem Garten sehr vieles so verändert, wie ich es anfangs nicht für möglich gehalten hätte.
Ich liebe es, die Natur im Garten zu beobachten und richte mich nach diesen Beobachtungen auf meinem Areal.
Dein Garten ist dagegen freilich eine - wie soll ich sagen, eine Oase, eine Landschaft mit besonderem Ausblick. Einfach herrlich! Und Du hast recht, manchmal "ärgere" ich mich auch, dass ich nicht ein wenig planvoller vorgegangen bin, denn ich mußte auch einige Gewächse umziehen oder dauerhaft herausnehmen. Andererseits wollte ich aber möglicht sofort einen etwas blickdichteren Garten ähnlich dem, den ich vorher besaß.Und da galt es Kompromisse zu schließen, so dass ich alles ein wenig zu dicht pflanzte, dies in voller Absicht.
Heute ist es zwar schade um das ein oder andere Gehölz. Doch manche Gehölze lebten von sich aus oder äußeren Umständen heraus nicht sehr lange, wie der weiße Ginster, der tatsächlich nur die ca. angegebenen 10, eher 8 Jahre bei uns war. Wie es häufig von den helleren Sorten zu lesen ist. Wäre der Garten größer gewesen und anders gelegen, hätte ich sicherlich von Anfang an einiges anders gemacht. Dafür ziehen unverhofft einige andere Gewächse ein oder verbreiten sich, dass es eine Freude ist. So habe ich festgestellt, dass das Lungenkraut, das anfangs kaum wachsen wollte, sich inzwischen - nach 10 Jahren!!! fleißig versamt und nun gute Bodendecker bildet, die den Giersch verdrängen. Inzwischen wird mein Garten von den Vorbeigehenden schon "Bienengarten" genannt. :-)
Gärten sind beständig im Wandel. So sieht unserer jetzt leider nicht mehr so aus wie zu Zeiten meines Blogs. Die hohe Weide ist fort, einige Koniferen - er ist flacher geworden, wenngleich ich wieder Gehölze angepflanzt habe, die aber nicht so hoch werden wie Weide, Tannen und Ahorn.
Du hast diesen Prozeß sehr schön beschrieben und ich sehe wieder Deine wunderschönen weißen Pfingstrosen in gewohnter Pracht blühen. Dafür fehlt bei uns der Platz, sie in dieser Zahl so herrlich anzuordnen, doch zumindest zu 3 unterschiedliche Stauden-Pfingstrosen sowie einer Strauch-Pfingstrose hat es noch gereicht .
Und hab nochmals herzlichen Dank auch für Deinen, mich ebenso berührenden Kommentar, der mich Ähnliches denken läßt ...
Ganz sicher werde ich irgendwann zurückkommen. Vermutlich dann aber in einem anderen Gewand und werde mich dann bemerkbar machen. Vorläufig habe ich mit einigen kleinen Enkelkindern so mein Tun. - Die anderen Plattformen werden jemanden wie mir nicht gerecht, ich muß schreiben können. :-) Es ist fast so wie bei einem Buch ...
So ganz werden die Blogs nicht aussterben, auch die Leser nicht.
Ich mag Deinen Blog sehr und die Art Deiner Gartengestaltung und wünsche Dir ein wunderschönes Gartenjahr.
Liebe Grüße
Sara