Scarlet und Judas

 

Der Judasbaum gehört zu meinen Lieblingsgehölzen im Garten. Die kleinen Blüten bilden sich direkt am Stamm. Erst nach der Hauptblüten treiben die Blätter aus, die zunächst rund, dann herzförmig sind. Von den Blättern soll der Judasbaum seinen Namen haben – sie erinnern an die Silbermünzen, die Judas für den Verrat an Jesus erhalten hat. Wenn er älter ist, hüllen die Blüten den ganzen Baum wie eine Wolke ein. Er braucht einige Jahre, bevor er seine ganze Schönheit entfaltet. 

Anders unser Zierapfelbaum Scarlet, dessen pinke Blüten einen wunderbaren Kontrast zum roten Laub bilden. Er hat eine unglaubliche Fernwirkung. 

Eigentlich war er ein Fehlkauf. Der Verkäufer in der Gärtnerei beschrieb seine Blüte als „zartrosa“. Als sich im ersten Frühling nach der Pflanzung die ersten pinken Blüten zeigten, war ich dennoch begeistert. Unterpflanzt haben wir den Zierapfelbaum mit Kaukasus-Vergissmeinnicht, die jetzt zarte blaue Wölkchen bilden. 

Rotlaubige Gehölze mag ich gern – vielleicht, weil ich ein Herbstkind bin. Neben dem Zierapfelbaum wachsen im oberen Gartenbereich noch die Blutpflaume, die Blasenspiere Diabolo und eine etagenförmig wachsende Buche. 

Der Austrieb des Nussbaums und der des Lebkuchenbaums sind ebenfalls rot; ihre Blätter sind allerdings grün. Grün dominiert Ende Mai.

Die Pfingstrosen lassen sich noch Zeit. Die Knospen brauchen wohl noch zwei, drei Wochen. Es zeigen sich aber schon die ersten Irisblüten und der Zierlauch. 

In der Hecke blüht ein gefüllter Ranunkelstrauch. Er stammt aus den Garten meiner Eltern - nur wenige Pflanzen im Garten blühen gelb, die wenigsten davon haben wir selbst gekauft.

Der Thymian erobert das Beet bei der Schwimmeich-Sitzmauer. Er entfaltet einen ganz wunderbaren Duft und zieht unglaublich viele Bienen an. 

Im Hintergrund wächst der weißblühende Ginster. 

Habt alle ein schönes Pfingstwochenende!