Portugiesischer Frühling

Schon lange wollten wir Ostern in Portugal verbringen und eine der nächtlichen Osterprozessionen bei Fackelschein miterleben, süßes Folar - ein Hefeteigbrot mit hartgekochtem Ei - probieren und die portugiesische Sonne, die zu dieser Jahreszeit schon voller Kraft ist, genießen. Schon für das Frühjahr 2020 haben wir Flug, Mietauto und Unterkunft gebucht. Aufgrund der Pandemie mussten wir die Reise zunächst auf 2021 und schließlich auf 2022 verschieben. 

Endlich - im April 2022 - konnten wir nach Lissabon fahren. Von dort aus erkundeten wir die umliegenden Städte und Dörfer: Tomar und Sintra, Évora, Obidos und Ourém.

Nur wenige Tage verbrachten wir in Lissabon. Seit wir unseren Garten besitzen, lieben wir es, durch öffentliche Parkanlagen und private Gärten zu spazieren und deren Schönheit zu erkunden. In Lissabon besuchten wir den Garten des Palácio dos Marqueses de Fronteira. Der Garten umgibt den Herrensitz aus dem 17. Jahrhundert.

Die große Anlange besteht aus geometrisch geschnitten Hecken, die den Garten in mehrere Felder teilt. Die ersten blühenden Rosen blitzten aus der Hecke hervor.

Ein Wasserbassin begrenzt den Garten. Dieser ist mit herrlichen Azulejo-Bildern geschmückt. 

 

An der Südfassade des Palastes liegt der Garten der Venus, der freier und wilder gestaltet ist. Wir schlenderten unter dem alten Baumbestand, der zum Teil aus dem 19. Jahrhundert stammt. Taglilien, Schwertlilien, Bergenien und Rosen füllen die Felder, die durch eine Hecke begrenzt werden, aus. 

 

Mehr als den Garten genossen wir die Landschaft Portugals und die wilde, unberührte Natur, ...

der Korkweidenwald, der den steinzeitlichen Steinkreis von Almendres umgibt,...

 

und die fast menschenleere Orte entlang der Küste. 

Den Karfreitag haben wir übrigens in Obidos verbracht und der sehr beeindruckenden Osterprozession beigewohnt.  Im Licht der Fackeln marschierten römische Legionäre. In Tuniken gekleidete Frauen und Männer trugen den Sarg Jesu, der von einer großen Madonna begleitet wurde. Ein mystisches Erlebnis, auch wenn wir statt Folar Aperol mit Weißwein und Eis genossen...