Ganz in Weiß?


Nachdem wir uns entschlossen hatten, unseren Garten zu gestalten, lasen wir über den Winter zahlreiche Gartenbücher, sammelten Ideen und erstellten erste Pläne und Entwürfe. Besonders gefielen uns weiß blühende Pflanzen, sodass wir uns entschieden, die Staudenbeete rund ums Haus weiß zu gestalten.

Nachdem die ersten Beete angelegt wurden, stellten wir fest, dass weiß nicht gleich weiß ist. Manche Pflanzen blühten cremeweiß oder gelblich, manche mit rosa Schimmer. Auch wenn man häufig den Tipp findet, man solle verschiedene Weißtöne wählen, wirkten die Beeten für uns dadurch sehr unruhig. Die reinweißen Blüten verstärkten die Wirkung der cremeweißen und der rosafarbenen, sodass diese fast gelb und rosa leuchteten.  Erst als wir die Pflanzen mit gelbem oder rosa Schimmer durch reinweiße Pflanzen austauschten, war das Beet für uns harmonisch. Will mein ein weißes Beet anlegen, sollte man die Pflanzen nur kaufen, wenn sie blühen, um die Farbe aufeinander abzustimmen.

Auch wenn man nur reinweiß blühende Pflanzen wählt, bleibt allerdings die Farbe im Beet erhalten. Die Knospen weißer Hyazinthen sind - ebenso wie die Knospen des Edelflieder "Mme Lemoine" und von Lupinien - gelblich. In rosa bis rot färben sich die Knospen des Zierapfels "Tina". Die Blüten unserer Lieblingsrose "Venice" erscheinen zunächst lachsfarben. Erst wenn sie ganz aufblühen, erscheinen die Blüten im strahlenden Weiß. Wenn man das nicht möchte, sollte man es bei der Planung des Staudenbeetes berücksichtigen.

Auch die Farbe "Gelb" ist im weißem Beet vertreten - nämlich als Farbe der Staubgefäße. Da wir unseren Garten sehr insektenfreundlich gestalten wollen, lässt es sich nicht vermeiden, Pflanzen mit ungefüllten Blüten zu wählen (die finden wir meist auch schicker als gefüllte Blüten) - wie hier die weißblühende Strauch-Pfingstrose (Paeonia suffruticosa).

Wählt man weiß blühende Pflanzen, ist man in der Auswahl eingeschränkt. Manche Sorten - wie etwa die Blauraute oder Taglilien - sind nicht in weiß erhältlich, bei manchen gefiel uns eine andere Farbe besser. So erschien uns zum Beispiel die Wirkung des weißen Lavendels sehr langweilig zu sein. Weißer Sonnenhut verblasst im Vergleich zum rosafarbenen. Auch violette Prachtscharten und lilafarbener Zierlauch gefiel uns besser als die reinweiße Sorte...


... daher entschieden wir uns, lilafarbene Pflanzen als Akzente im Beet zu setzen. Die Hauptfarbe des Beetes blieb weiß. Durch die lila Farbe haben wir die Wirkung des Beetes noch verstärkt.

Weiße Beete haben einen Nachteil: Sie sind pflegeaufwändiger. Wenn weißblühende Pflanzen verblühen, sind die Blüten in einem hässlichen Braunton und stören im Beet, während andere Farben auch im Verblühen schön sind. Die rosafarbenen Blüten der Fetthenne "Herbstfreude" ist auch im Verblühen noch wunderschön, während die weißblühenden Sorten "Stardust" und "Iceberg" nur schön sind, wenn sie in voller Blüte stehen. Will man die Wirkung des Beets nicht stören, muss man das Verblühte abschneidet.

Trotz der Nachteile sind die Staudenbeete rund ums Haus in der Farbe weiß gehalten. Das Weiß der Blüten leuchtet in der Dämmerung. Auch wenn wir spät am Abend nach Hause kommen, erstrahlt der Garten. Besonders schön ist der Garten auch im Vollmondlicht...


... aber manchmal sehnen wir uns nach Farbe... So freuen wir uns immer, wenn die Pechnelke, die wir an den Rand des Beetes gesetzt haben, zu blühen beginnt.

Habt einen schönen Tag!

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Kommentare

  1. Oh, jetzt muss ich aber herzhaft lachen!!! Ich dachte schon, dass ich weiß-verrückt gewesen bin, als meine Mutter mir 1983 erlaubte ihren Vorgarten nur mit weißen Pflanzen zu bestücken. Damals war mir der weiße Garten von Sissinghurst noch kein Begriff. Ich fand die 'Farbe' einfach nur herrlich. Egal ob vom immergrünen Rhododendron, Kirschlorbeer, der Schlehe, dem Holunder, Flieder, Scheinquitte, Sommerflieder, Ginster, Spiere, dazu gleich hinter der Hecke ein weißer Birkenstamm, Fingerstrauch, Bertramsgarbe, natürlich auch weiße Herbstanemonen, Silberkerze, Astern, Schleier- & Septemberkraut, Glockenblumen, Schneeglöckchen & Maiglöckchen, Salomonssiegel, große Sternmiere aus dem Wald, Buschwindröschen, Wiesenkerbel, Klee, wilde Möhre und leider auch Giersch, da das Blatt so frischgrün und nett aussah und er etwas später als der Kerbel so schön weiß blühte ;-) Natürlich auch Rosen: Schneewittchen war ja klar, die Bodendeckerrose Swany gab es damals, und eine Rosa multiflora sollte es dann für den wilden Aspekt auch noch sein. Nur die flog wieder raus, da sie sich erdreistete eher zartrosa Blüten zu haben …
    Inzwischen weiß ich aber, dass das zartrosa bis fast pink witterungs- bzw. jahreszeiten-abhängig ist :-))
    Unseren Wildwuchsgarten in Hannover hatten wir dann überwiegend in Weiß & Blau angelegt. Aber Gärtnereien brachten durch falsche Etikettierungen Fehlfarben ins Spiel, und die Natur hat ohnehin ganz andere Vorstellungen …
    VG Silke

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    1. Danke für die vielen Tipps, wir müssen unserer Gärtnerei bald wieder einen Besuch abstatten :-)

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  2. Guten 'Morgen' …
    Da ich gerade die Nachtwache von meinem Mann übernommen habe - Finja ist mal wieder seit ca 12 Stunden verschwunden :-(( … kann ich doch hier gleich noch das Mutterkraut als Sommer-Dauerblüher ergänzen. Ich hatte den deutschen Namen bei den Augustblüten verzweifelt gesucht, aber es dauerte fast einen Tag, bis ich ihn gedanklich wieder hervorgekramt hatte. Dabei blüht es gerade jetzt wieder bei uns in den Steinfugen der Betonfläche und als selbst eingesamte Begleitstaude in den Töpfen.
    Unsere weiße Weigelie hat den Sommer im Topf auch einigermaßen überstanden - die blüht jetzt nach. Und bei der weißen Glyzinie - der 3. Versuch, bin ich nun mal gespannt, ob das Schild zum Inhalt des Topfes passt. Die anderen Versuche waren mir eingegangen.
    Ganz abenteuerlich war es, bis ich endlich zum 18. Gebutstag unseres Wildwuchsgartens den lang ersehnten weißen Seidelbast bekam. Er hat dieses Jahr ganz toll geblüht und trägt nun gelbe leicht glasige Früchte. Und das weißfruchtige Pfaffenhütchen legt jetzt - 4 Jahre nach der Bestellung, auch richtig los.
    Normalerweise kaufe ich Stauden, Rosen und Sträucher auch lieber real und möglichst blühend. Aber an so einige Besonderheiten wie damals zur Hochzeit der Schneeglöckchenbaum, kamen wir leider nur über Bestellungen ran …
    So, nun widme ich mich während des unruhigen Wartens mal wieder meiner Bilderflut z.B. von Katzen bei der Gartenarbeit, und freue mich hier demnächst auf mehr!
    LG Silke

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    1. Es tut uns leid, dass Finja abgängig ist - wir hoffen, sie ist mittlerweile unverseht zurückgekehrt... Wir hätten auch gern einen weißen Seidelbast, wir haben noch keinen entdeckt. In unserem Garten wächst daher ein pinker. In unserem wilden Eck haben wir auch Pfaffenhütchen gepflanzt. Wir mögen den Strauch sehr gern... LG

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  3. Guten Morgen,
    nach 35 Stunden konnten wir gestern gegen 22 Uhr endlich aufatmen. Plötzlich war Finja unversehrt, aber verstört und sehr sehr hungrig wieder da. Wohl mal wieder eingesperrt - so wie kurz nach ihrem ersten Geburtstag …
    Das einzig Gute daran: Ich war von früh morgens fast den ganzen Tag im Garten, habe viel an der Rankrose Belvedere (zartrosa gefüllt) im Flieder geschnitten und später am Treppenhaus aufgeräumt. Jetzt kommt der gerade mit der Blüte beginnende kleinblütige Strauch '7 Söhne des Himmels' perfekt im Kübel zur Geltung. Er ist so elegant, dass ich ihn wohl noch etwas im Kübel stehen lasse ...

    Der weiße Seidelbast ist wirklich zu empfehlen. Ich habe meinen im frühen Frühjahr 2014 bei Naturwuchs in Bielefeld bestellt. Da war es dann endlich möglich einen zu erhalten. Auf der Wunschliste stand er allerdings schon seit dem Frühjahr 1997, als wir vom Hochzeitsgeld unseren Garten mit weißblühenden Sträuchern bestückten und dank Wolfgangs damaligem Chef bei Bruns mitbestellen konnten. Doch da war der Seidelbast leider gerade nicht lieferbar. Und unsere Freunde, denen wir unseren Garten 2001 zur Hochzeitsfeier überließen, wollten uns als Dankeschön dann einen weißen Seidelbast besorgen. Der blühte im Folgejahr aber nicht wie auf dem Schild in weiß, sondern in einem wunderschönen dunkelrosa … ;-)
    Vielleicht kann aber Katrin helfen bzw. einen Bezugsquellen-Tipp geben: http://hardy-geranium.blogspot.com Soweit ich weiß, hat sie vor einigen Jahren darüber berichtet, wie er sich bei ihr im Garten entwickelt. Zu dem Zeitpunkt war meiner gerade angekommen und noch winzig klein …
    LG Silke

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    1. Wie schön, dass Finja unversehrt nach Hause gekommen ist... Es tut uns leid, dass sie eingesperrt wurde...
      Wir werden nach dem weißblühenden Seidelbast suchen. Uns gefällt die Blüte sehr sehr gut. Wir haben letztes Jahr einen weißblühenden Judasbaum gepflanzt. Seine Blüte ist auch wunderschön. LG

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